Die werten Ahnen - Segen oder Fluch? Kraft oder Last?

Jahr um Jahr dreht sich das Rad und wir landen wieder und wieder in der Zeit des Zwielichts, der Ahnen, dort wo die Schleier zwischen den Lebenden und Toten dünn sind.

Dann ist der Run auf die Friedhöfe des Landes groß und wir  feiern Halloween, Samhain, Gevatter Tod, Santa Muerte und - die Kraft? unserer Ahnen.

Manche Menschen blicken auf ihre Sippe in guter Erinnerung zurück. Doch für viele ist es eher Last als Kraft, sich ihrer verblassten Sippschaft zu erinnern. Verbunden mit Schmerz, Gewalt, Erbgerichten und Tränen. Das ist die überwiegende Realität. Manche der werten Ahnen geben mit ihren unheilvollen Treiben auch keine  Ruhe, wenn sie tot sind. Bleiben in der Zwischenwelt und damit nach wie vor Präsent in Erscheinung und Spuk.. Damit stellen sie ihre Nachkommen vor eine Herausforderung. Was tun? Muss man nun verstorbene Ahnen ehrwürdig als Kraft in den Himmel heben, die uns zu Lebzeiten die Hölle bereitet haben? Welchen Sinn haben sie?

Schwierige Ahnen fordern uns heraus, über uns selbst hinaus zu wachsen. Denn als wir die Inkarnation hier auf der Erde planten… ob wir das nun hören wollen oder nicht… planten wir die Umstände, die uns genau die Seelenentwicklung ermöglichen, die wir brauchen um weiter zu kommen. 

Wir können an den gegebenen Umständen wachsen oder zerbrechen, aber wir entscheiden uns selbst für dies oder das. Was ist unser eigener Anteil, unsere eigene Lernaufgabe dabei? Manchmal mag es auch sinnvoll sein, die eigenen Wurzeln erst einmal zu reinigen und die Verantwortung, die wir für andere, und ja, auch für unsere Ahnen und ihre Taten übernommen haben, wieder zurückzugeben. Was dann noch bleibt, verantworten wir für uns selbst.

Um uns an unseren Plan und unsere Lernaufgabe hier zu erinnern, haben wir verschiedene Hilfsmittel. Eine davon ist die Spiegelung unserer Kinder (sowohl die Lebenden als auch die Sternenkinder), unserer Eltern und unserer Ahnen .Was wollen sie uns mit ihrem Verhalten zeigen? Wo sind dabei unsere eigenen Arbeitspunkte? Solange wir hier sind, haben wir Zeit, uns unseren Themen zu stellen. Darunter auch den unangenehmen Dingen - auch Schatten genannt.

Betrachten wir unsere Schatten als Wegweiser und nichts, was wir von uns weisen müssen. Denn transformierte Schattenthemen werden zu  Schattenwissen. Und dieses Wissen  ist das wertvollste, was wir haben. Es gleicht dem heiligen Gral der Seelenentwicklung. Blicken wir in den heiligen Gral der Schatten, können wir viel zum Wohle unserer Seele tun und damit gleichzeitig zum Wohl in der Sippe und dem Kollektiv. Unser eigener Seelenkern ist die Basis für das, was wir ins Außen geben, und das, was wieder zu uns zurückschlägt. Was wollen wir hinterlassen, wenn wir selbst zu Ahnen werden? Denn nur wenn wir frei sind von Unerledigtem, können wir in Frieden zur Quelle zurück.

Was bleibt, um Frieden zu schließen, mit dem, was war? Es ist unsere Entwicklung in die Selbstverantwortung. Die Verantwortung für unser eigenes Leben, unsere eigene Seele. Denn das, was wir in uns selbst heilen, heilt auch die, die vor uns waren und nach uns kommen. 

So kann nun jeder für sich entscheiden, was er mit seinen schwierigen Ahnen macht - Segen oder Fluch, Kraft oder Last, oder jeweils beides?

Yvonne • Adomera 
Knochenfrau, Nekromantin

Totengeleit, Ahnenarbeit, Arbeit mit Verstorbenen und Rückführung erdgebundener Seelen, Trauerzeremonien und Trauerreden
www.adomera.de

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