Der Anti-Ego-Wahn
Er gilt als das höchste Streben zur Befreiung, das Non-Plus-Ultra der Erleuchtung – der Ego-Tod.
Wird focussiert und zelebriert von zahlreichen Religionen, in der Esoszene, unter “Spirituellen” und der New-Ager. Drogen und Substanzen zur “Bewusstseinserweiterung” unterstützen die Auflösung des vermeintlich bösen Egos.
Aber warum – warum denkt keiner darüber nach ob das überhaupt sinnvoll und so erstrebenswert ist wie es dargestellt wird? Was ist denn das Ego eigentlich? Was ist daran so böse? Ist es nicht lediglich ein wertendes Schubladendenken, die Gefangenschaft in einer illusorischen Traumwelt, welches das Ego zum Abfallprodukt macht? Ein papageienhaftes nachplappern einer Idee, ohne selbst darüber nachzudenken was es wirklich bedeutet?
Das Ego ist nichts anderes als das ureigene Selbst, mit dem wir hier auf der Erde als Seele unseren Weg gehen um zu lernen, um zu wachsen, um zu leben. Unsere Individualität – und damit das Wunder des Lebens.
Mit dem Streben nach dem Ego-Tod entwerten wir uns selbst als Individuum, und damit das Leben an sich, in seiner Dualität, wie es hier auf diesem Planeten nunmal ist.
Das gesunde Ego ist etwas anderes als die Egozentrik, mit der die Machtelite uns glauben machen will, dass das Ego an sich böse ist und es besser ist, es aufzulösen, damit wir nicht mehr so leiden müssen. Denn das gibt ihr noch mehr Macht über uns und wir werden mehr und mehr zu steuerbaren Systemidioten.
Der Ego-Tod ist im Grunde nichts anderes, als das, was der Name schon sagt. Der Tod des Selbst, des Individuums. Und gibt Raum zur Selbstzerstörung, Selbstverachtung. Autoimmunerkrankungen boomen wie kaum eine andere Erkrankung.. Und macht uns zu selbst-losen Sklaven eines überholten Systems. Wir entziehen uns der Verantwortung, die wir für dieses Selbst übernommen haben, als wir uns für den Wegabschnitt hier entschieden haben.
Sinn und Ziel von Lebenskrisen oder den sogenannten spirituellen Krisen ist keinesfalls eine Egoauflösung – nein es ist schlichtweg ein Selbsterkenntnis-Prozess, der im Optimum das Wissen-wer-man-wirklich-ist zur Folge hat. Und damit zu seiner Berufung führt und zur Erinnerung an seinen Seelenplan. Also im Prinzip genau das Gegenteil der Lösung, nämlich eine Verankerung in dem eigenen Kern.
Ich denke, es ist genau Jetzt an der Zeit, darüber nachzudenken. Denn es ist höchste Zeit, unser Selbst lieben zu lernen, mit seinen Schatten und seinem Licht und Verantwortung dafür zu übernehmen. Nur so sichern wir den Fortbestand unserer Zivilisation und einer lebenswerten Gesellschaft. Und das Ich, das Ego, das Selbst gesundet – vom Abfallprodukt zur Schöpferkraft – als selbst-bewusstes Individuum inmitten eines globalen Kollektivs, mit seinem ureigenen Schattenwissen, seinen Fähigkeiten, seinem Potenzial.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen